Hallo,

in unserem Unternehmen ist in der Materialprüfung folgende Frage aufgetreten:
Im AD 2000-Merkblatt W 9, Ausgabe 02.2004 wird auf Seite 3 unter Punkt 4.3.1 und folgende Kapitel das Stahl-Eisen-Prüfblatt 1921 zitiert sowie unter Punkt 4.3.5.1 und folgende Kapitel die Stahl-Eisen-Lieferbedingungen (SEL) 072.

Laut DIN-Mitteilungen ist SEP 1921 in der Ausgabe 06-2000 zurückgezogen und durch DIN EN 10228-3 ersetzt worden. SEL 072 ist ebenfalls durch DIN EN 10160 ersetzt worden.

Gehen wir recht in der Annahme, dass der Ersatz (DIN EN 10228-3 und DIN EN 10160) für die zurückgezogenen SEP 1921 und SEL 072, obwohl diese noch in der aktuellen AD 2000-Ausgabe zitiert werden, als aktuell gültige Arbeitsgrundlage gilt?

Da die Meinungen diesbezüglich hier in unserem Hause auseinander gehen, möchten wir gerne eine fachkundige Stellungnahme einbeziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Verweise auf zurückgezogen Normen bzw. Spezifikationen im AD 2000 Regelwerk ist nichts neues.
Wenn durch die Anwendung aktueller Normen die gestellten Anforderungen erfüllt werden, steht dem nichts im Wege.
Mit ingenieurmäßigem Sachverstand sollte ggf. die Gleichwertigkeit in Bezug auf die Prüfbedingungen (Prüfumfang, Prüfempfindlichkeit) sichergestellt werden.

Danke für die Antwort, aber so richtig eindeutig ist uns das noch nicht?
Darf man weiterhin mit den zitierten SEL bzw. SEP arbeiten, obwohl diese zurückgezogen sind?
Oder muss man mit den zitierten EN-Normen arbeiten?

Gruß

Wenn Sie unbedingt darauf bestehen, können Sie selbstverständlich bereits zurückgezogene Normen weiter verwenden, zumal Sie (leider) noch im AD 2000 Regelwerk enthalten sind.
Irgendwann werden Sie sich doch entscheiden müssen, die neuen Normen anzuwenden.