AD 2000 Regelwerk als Berechnungsprogramm

AD 2000 konkretisiert die wesentlichen Sicherheitsanforderungen, die nach der europäischen Druckgeräte-Richtlinie
(97/23/EG) erfüllt werden müssen.

Berechnungsdruck nach B0 / Prüfdruck nach HP 30

Nach AD 2000 / Merkblatt B 0, Ausgabe 10/2000 sind gegenüber dem bisherigen AD-Regelwerk teilweise geänderte
Sicherheitsbeiwerte gegen Streck-, Dehngrenze oder Zeitstandfestigkeit anzuwenden. Diese werden durch den neuen
Werkstoffserver ermittelt. Für Stahlguss z.B. gilt jetzt bei Berechnungstemperatur ein Beiwert von 2,0 , bei Prüfbedingungen
ein Beiwert von 1,4 (1,5). Für die häufig eingesetzten Walz- und Schmiedestähle reduziert sich der Sicherheitsbeiwert bei
Prüfbedingungen von 1,1 auf 1,05.

Der neue Werkstoffserver verfügt über die wählbare Option zur Bestimmung der Werkstoffdaten nach dem alten oder neuen
Regelwerk.

Das Modul B0 – HP 30 ermittelt den Berechnungsdruck pBer für Behälter unter Innendruck nach AD Merkblatt B0.

Außerdem wird der Prüfdruck pp an der Stelle "A", bis zu dem der Behälter bei einer Prüfung belastet werden muß, berechnet.
Dies erfolgt entsprechend dem AD 2000 Merkblatt HP 30.

Besonderheiten:

Zu B0:Es besteht die Möglichkeit, für den Berechnungsdruck eine 10%-ige Spannungsreserve mit einzubeziehen.

Bei einigen Firmen (z.B. BASF) wird dies als Standard verlangt, unter besonderen Umständen (siehe AD / S3.6) wird dies auch
generell gefordert.

Zu HP 30:Es werden sämtliche Prüfbedingungen sowie Prüfmethoden, die unter HP 30 aufgeführt sind berücksichtigt.

So kann differenziert werden zwischen

unterschiedlichen Füllhöhen (Betrieb/Prüfung)

flüssigem und gasförmigem Prüfmedium(s. 4.17 – 4.19)

besonderen Behälterarten (s. 4.18)

äußeren Prüfbedingungen (s. 4.19)

stehender / vorab liegender / nur liegender Druckprüfung (entspr. 4.10.1 -3)