Wer kann mir weiterhelfen bezüglich der Anwendung der DGRL auf einen Verladearm für Flüssigschwefel.
Der Verladearm ist aus C-Stahl mit der Nennweite DN100. Die geraden Rohrleitungen und Bögen sind mantelbeheizt mit einer Nennweite DN150. Beheizt wird mit Dampf(ca. 5,5bar; 155°C).
Der Verladearm ist ein offenes System ohne Absperreinrichtungen, da diese schon in dem vorhandenen Anlagenstrang integriert sind.
Wie behandele ich nun diesen Verladearm?

Der Heizraum DN 150, PS=5,5 bar, nicht flüssig, Fluidgruppe 2 ist nach Diagramm 7 dem
Art. 3 Abs. 3 zuzuordnen und demnach nach guter Ingenieurpraxis auszulegen und herzustellen.
Also kein CE-Zeichen, mit Benutzungsanweisung und Kennzeichnung

Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Tenne, leider ist es aber nicht ganz so einfach, denn es handelt sich ja nicht nur um das Medium Dampf.
Wie bringe ich die "Rohrleitung" mit DN 100 und dem Medium Flüssigschwefel, Fluidgruppe I unter?
Wie muß ich die beiden Räume der Leitung behandeln, da sie doch beide einer anderen Fluidgruppe entsprechen.
Das Flüssigschwefel-Rohr besitzt einen Außendurchmesser von 114,3mm und eine Wandstärke von 3,6mm. Der Flüssigschwefel wird mit einer Temperatur von max. 160°C und einem Pumpendruck von 6 bar hindurchgeführt.
Diese Rohrleitung ist mantelbeheizt mit DM-Dampf, wobei der Außendurchmesser 139,7mm und die Wandstärke 4mm betragen. Das Medium Dampf entspricht der Fluidgruppe II und hat die max-Werte von 190°C und 12,5 bar. Wie gesagt, dieses sind die max-Werte, der Normalfall liegt bei 5,5 bar und 155°C.
Wie muß ich nun die beiden unterschiedlichen Druckräume behandeln?
Wie gelange ich nun zu den einzelnen Werten von PS x DN?
Wie verhalten sich die beiden unterschiedlichen Druckräume zueinander, muß ich für den Mantelraum der Beheizung den Druck der Schwefelleitung berücksichtigen?

Falls mehrere Druckräume vorliegen, sind beide Druckräume getrennt einzustufen. Das anzuwendende Konformitätsbewertungsverfahren richtet sich nach der höchsten Kategorie der vorhandenen Druckräume (siehe Leitlinie 2/19).
Bei der Gefahrenanalyse der unterschiedlichen Druckräume müssen die Auswirkungen einer festgestellten Gefahr auf das Druckgerät als Ganzes berücksichtigt werden.
Im speziellen Fall muß zunächst für die Einstufung geprüft werden, ob das Fluid Flüssigschwefel gem. Def. als Flüssigkeit oder als "Gas" zu betrachten ist. (Diagramm 6 oder Diagramm 8)