Hallo zusammen,

wie aus dem Betreff ersichtlich, geht es um den Einsatz von geschweissten Rohren aus 16Mo3 bei max. zul. Temperaturen größer 400 °C für Rohre mit Kat. III nach DGRL.

Die alte DIN 17177 gibt hierfür Rp0,2% Werte bis 500 °C und sogar Werte für den Zeitstandbereich an. Die "neuen" DIN EN 10217-2 und -5 geben nur noch Rp0,2% Werte bis 400 °C an. Da in den Abmessungen 711 x 10 mm und 813 x 10 mm keine nahtlosen Rohre nach DIN EN 10216-2 erhältlich sind, haben wir uns in Anlehnung an FDBR MB4-3 dazu entschieden, geschweisste Rohre nach DIN EN 10217-2 und -5 für max. zul. Temperaturen von 450 bzw. 455 °C einzusetzen. Wie im FDBR MB4-3 dargelegt, haben wir für die Festigkeitsberechnungen die Werte aus der DIN EN 10028-2 verwendet.

Nun haben wir ein 3.1 APZ für diese Rohre erhalten, aus dem hervorgeht, dass es sich um Rohre nach DIN EN 10217-2 und -5 handelt mit v=1, die aus 16Mo3 Blech nach DIN EN 10028-2 hergestellt wurden. Die Schmelzanalysen und Prüfungen des Bleches sind in den zul. Grenzen. Außerdem wurde am Blech ein Warmzugeversuch bei 400 °C durchgeführt, wobei die Werte über den geforderten Min. Werten der DIN EN 10028-2 liegen. Am Rohr wurden Zugversuche des Grundwerkstoffes und der Schweißnaht gemacht, ebenso ein Biegeversuch; alles bei Raumtemperatur und alles innerhalb der Grenzen der DIN EN 10217-5.

Von unserer benannten Stelle wird nun trotzdem gefordert, dass wir ein PMA ausstellen und darüber hinaus noch einen Warmzugversuch je Charge bei 455 °C durchführen lassen müssen.
Die Begründungen hierfür sind unterschiedlich, je nach Ansprechpartner. Es geht von veränderten mechanischen Eigenschaften durch das Kaltumformen, durch das Schweissen der Längsnaht oder auch nur aus formellen Gründen, da DIN EN 10217-2 und -5 nur bis 400 °C zulässig sind.

Mich würde interessieren, ob jemand hierzu Erfahrungen gemacht hat und ob die Anforderungen gerecht oder überzogen sind.

Mit freundlichen Grüßen
MiDe